Grundlagen

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Grundlagen

Eine dynamische Messung ist zeitlich begrenzt. Sie wird immer zu Beginn eines zu vermessenden Werkstückes gestartet. Die zulässige Dauer einer dynamischen Messung ist 1 Stunde, was in der Praxis jedoch keinen Sinn ergibt. Üblicherweise liegt die Messdauer im Sekunden-Bereich.

Es wird zwischen zwei Arten der dynamischen Messung unterschieden:

oBei der Zeit-gesteuerten dynamischen Messung werden die Messwerte aller beteiligten Mess-Kanäle synchron in äquidistanten Zeitabständen aufgezeichnet. So können bis zu 10.000 Messwerte/s pro Kanal aufgezeichnet werden.

oBei der Positions-gesteuerten dynamischen Messung werden die Messwerte synchron in gleichmäßigen Positionsabständen aufgezeichnet. Dazu ist immer ein Mess-Kanal erforderlich, der die Positions-Information bereitstellt. Beispielsweise können mit einem inkrementellen Drehgeber für eine Rundlaufmessung 360 Messwerte / Umdrehung aufgenommen werden.
Der Mess-Kanal, der die Positions-Information bereitstellt, wird intern mit 1.000 Hz abgetastet.

Die positions-gesteuerte Messung ist besonders dann geeignet, wenn die Geschwindigkeit des zu vermessenden Werkstücks bzw. der Messtaster während der Messung stark schwankt, z.B. wenn ein Drehteller von Hand oder mit einem ungeregelten Antrieb bewegt wird.

Bei Verwendung eines modernen Servo-Antriebes ist die Geschwindigkeits-Regelung häufig so gut, dass auch mit der Zeit-gesteuerten dynamischen Messung praktisch konstante Positions- oder Winkel-Abstände erreicht werden können.

 

Vor dem Start einer dynamischen Messung muss dem Irinos-System mitgeteilt werden, wie und was gemessen werden soll. D.h. die dynamische Messung muss konfiguriert werden. Folgende Abbildung zeigt den Beispiel-Ablauf einer dynamischen Messung von der Konfiguration bis zum Ende:

MscDll dynamische Messung

Abaluf dynamische Messung

 

a)Über die Funktion MSC_WriteCommand in Verbindung mit dem Opcode opcWCL (0x22) wird die Kanalliste für die dynamische Messung zum Irinos-System übertragen.

b)In der Kanalliste sind alle diejenigen Messkanäle aufgeführt, deren Messwerte während der dynamischen Messung aufgezeichnet werden sollen. Es können maximal 32 Mess-Kanäle in die dynamische Messung einbezogen werden.

c)Über die Funktion MSC_WriteCommand in Verbindung mit dem Opcode opcDT (0x30) wird der für die dynamische Messung verwendete Trigger definiert. Die Trigger-Definition beschreibt:

oOb es sich um eine Zeit- oder Positions-gesteuerte dynamische Messung handelt.

oWelcher Mess-Kanal die Positions-Informationen bereitstellt (bei einer Positions-gesteuerten Messung).

oWann die Messung beginnen soll.

oIn welchen Zeit- bzw. Positons-Abständen Messwerte aufgenommen werden sollen.

oOb und falls ja wann die Messung automatisch beendet werden soll.

d)Über die Funktion MSC_WriteCommand in Verbindung mit dem Opcode opcDDMx (0x50/0x51) wird die dynamische Messung selbst definiert. Die Definition beschreibt:

oWelche Kanalliste für die dynamische Messung verwendet werden soll.

oWelche Trigger-Konfiguration verwendet werden soll.

oWieviele Messwerte maximal aufgenommen werden sollen.

e)Über die Funktion MSC_SetupExtendedDynamicChannel mit dem Opcode opcRDMx (0x60/0x61) wird ein Übertragungs-Kanal für dynamische Messwerte festgelegt. Der Übertragungs-Kanal ist notwendig, damit die Messwerte vom Irinos-System zum PC / zur Applikation übertragen werden können.

f)Über die Funktion MSC_AttachSubChannelBuffer mit dem Opcode opcRDMx (0x60/0x61) wird ein zuvor allokierter Messwert-Puffer für die Ablage der dynamischen Messwerte der MscDll bereitgestellt.
Es muss für jeden in der dynamischen Messung verwendeten Messkanal ein eigener Puffer allokiert und über diese Funktion bereitgestellt werden. D.h. wenn beispielsweise 5 Messkanäle verwendet werden, dann müssen 5 Messwertpuffer allokiert werden und jeweils über diese Funktion der MscDll zugewiesen werden.
Die Größe der einzelnen Puffer ist immer identisch. Sie richtet sich nach der maximalen Anzahl an Messwerten, welche bei der dynamischen Messung zu erwarten sind. Wie bei der statischen Messung wird jeder Messwert als 32Bit-Wert abgelegt.

g)Über die Funktion MSC_WriteCommand in Verbindung mit dem Opcode opcAT (0x31) wird der für die dynamische Messung verwendete Trigger aktiviert. Die dynamische Messung ist nun aktiv.

h)Über die Funktion MSC_GetPosition kann von nun an abgefragt werden, wieviele Messwerte der dynamischen Messung die MscDll bereits in die übergebenen Puffer kopiert hat.
Über die Funktion MSC_WriteCommand in Verbindung mit dem Opcode opcRSW (0x44) kann das Statuswort der dynamischen Messung abgefragt werden. Ein darin enthaltenes Bit sagt aus, ob die dynamische Messung beendet wurde.
 
Üblicherweise wird mindestens eine dieser Funktionen zyklisch aufgerufen, während die dynamische Messung aktiv ist, um deren Status zu bestimmen.
Wann eine dynamische Messung für beendet erklärt wird, hängt von der Applikation ab. Der sichere Weg ist die Abfrage des Bits im Statuswort.

i)Es empfiehlt sich den Trigger im Anschluss an die dynamische Messung über die Funktion MSC_WriteCommand in Verbindung mit dem Opcode opcIT (0x32) zu deaktivieren. Damit ist bei einer Neu-Parametrierung der dynamischen Messung sichergestellt, dass diese nicht vor dem gewünschten Start-Zeitpunkt losläuft.

 

Bei einer neuen dynamischen Messung können die Schritte a) bis d) jeweils entfallen, wenn sich die entsprechende Konfiguration nicht geändert hat. Folgende Abbildung zeigt dies für eine wiederholte dynamische Messung mit identischer Konfiguration:

Wiederholte dynamische Messung

Ablauf wiederholte dynamische Messung (mit gleicher Konfiguration)